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Das Wunder von Remagen
Wie eine Brücke vor 75 Jahren Geschichte schrieb

Das Wunder von Remagen

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Das Wunder von Remagen

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Die Amerikaner trauen ihren Augen kaum, als sie eine intakte Brücke in Remagen vorfinden. Die deutsche Besatzung an der sogenannten Ludendorff-Brücke besteht nur noch aus 36 älteren Männern, die Hälfte davon nicht einsatzfähig. Sie versuchen die Brücke zu sprengen, haben aber nur minderwertigen Industriesprengstoff zur Verfügung. Das reicht nicht - die Brücke hält. Die Amerikaner nutzen ihre Chance: 8.000 Soldaten überqueren innerhalb von 24 Stunden den Rhein.
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US-Soldat schildert Marsch über die Brücke

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"Wir haben eine intakte Brücke über den Rhein am Kontrollpunkt 15. Soll ich diesen Brückenkopf weiter halten in Erwartung eines neuen Einsatzes südlich? Wir haben eine Kompanie auf der anderen Seite", lautet die Meldung.

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Der Erpeler Tunnel

Nachdem die Amerikaner die Ludendorff-Brücke eingenommen hatten, ergaben sich die wenigen deutschen Soldaten am Erpeler Eisenbahntunnel. Während des Kriegs hatte sich die Bevölkerung zum Schutz vor alliierten Luftangriffen in dem Tunnel versteckt. Doch auch dort war es gefährlich, weil immer noch Züge fuhren.

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Die Zerstörung der Brücke

In den Tagen nach der Einnahme der Brücke arbeitet ein amerikanischer Reparaturtrupp fieberhaft daran, die gröbsten Schäden an der Brücke zu beseitigen. Die Wehrmacht versucht mit Artillerie im Westerwald und Angriffen aus der Luft die Brücke weiterhin zu zerstören. Die deutschen Angriffe verfehlen ihr Ziel, bringen die Brücke aber zum Beben. Die Amerikaner setzen erstmals Kampfjets ein und schießen mehr als 100 deutsche Kampfflugzeuge ab. 
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Die Schäden an der Brücke sind zu groß. Nach zehn Tagen stürzt sie doch noch ein. Dabei kommen etwa 30 US-Soldaten ums Leben. Den Einsturz der Brücke können die Amerikaner aber gut verkraften, denn inzwischen gibt es auch andere Wege über den Rhein: Unter ständigem Beschuss bauen sie fünf sogenannte Pontonbrücken, unter anderem zwischen Bad Breisig und Bad Hönningen und zwischen Oberwinter und Unkel. Die US-Soldaten können so auf der rechten Rheinseite weiter vorrücken.
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Erinnerungsarbeit

Auch wenn er deutlich von den tatsächlichen Ereignissen abweicht, macht der Film "Die Brücke von Remagen" 1969 das Bauwerk und den Kriegsschauplatz weltberühmt. Gedreht wurde unter anderem mit dem Oscar-Preisträger George Segal (rechts), allerdings nicht in Remagen, sondern hauptsächlich in der damaligen Tschechoslowakei.
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Heute zieht es Touristen nach Remagen - darunter auch viele Amerikaner. Immer wieder gibt es auch Veteranentreffen an den historischen Türmen. Im Friedensmuseum Remagen werden die Geschichten rund um die Brücke gesammelt und ausgestellt. Im Tunnel auf der Erpeler Seite gibt es immer wieder Theateraufführungen des Stücks "Die Brücke von Remagen." 
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Zukunftspläne

Seit 2018 stehen die beiden rechtsrheinischen Brückentürme in Erpel zum Verkauf. Derzeit befinden sich die denkmalgeschützten Gebäude im Besitz der Deutschen Bahn. Der örtliche Kulturverein Ad Erpelle hatte sich gegen einen Kauf der stark sanierungsbedürftigen Türme entschieden. Seitdem verhandelt die Bahn nach eigenen Angaben mit anderen Interessenten. 
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Credits

Autoren:
Aline Braun, Michael Claus, Maike König, Carolin Wollschied 

Kamera: 
Theresa Berwian, Tim Dunker

Fotos:
SWR, dpa, Virtuelles Brückenhofmuseum Königswinter, imago     

Musik:
Dark Pulse 9 - Bernhard Hering, Matthias Krüger-Wendel, Martin Wester
Countdown - Benoit Ziegler 
Alessandro and Casey 3 - Eric Lohrer  

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Maria Feldens beschreibt in ihrem Tagebuch den 7. März 1945

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Als immer mehr Amerikaner die Brücke überquerten, nahm der Eisenbahner Willi Feldens seinen Mut zusammen und verließ den Erpeler Tunnel. Mit einem weißen Tuch in der Hand ging er den Amerikanern entgegen. Zusammen mit ihm liefen Frauen, ebenfalls mit weißen Tüchern. Willi Feldens wurde seine schwarze Eisenbahner-Uniform zum Verhängnis: Die US-Soldaten schossen ihn an. Die Kugel durchbohrte seine Brieftasche. Seine Frau Maria und sein Sohn Karl versteckten sich währenddessen im Tunnel, schreibt Maria in ihrem Tagebuch.

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Nachdem die Sprengung der Ludendorff-Brücke fehlschlug, ordnete Adolf Hitler persönlich ein Standgericht für die an der Brücke eingesetzten Offiziere an. Am 9. März befand sie das Gericht für schuldig und verurteilte sie wegen „Feigheit“ und „Dienstpflichtverletzung“ zum Tode. Dabei war ihre Dienstanweisung kaum machbar: Die Brücke möglichst lange halten, aber bevor der Feind kommt, soll sie zerstört werden. Zudem wurde der Sprengstoff erst in letzter Minute geliefert - allerdings zu wenig und in falscher Qualität. Noch am Tag des Urteils wurden vier der sechs Offiziere im Westerwald hingerichtet.
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Die Brücke steht unter Dauerbeschuss. Ein Flugzeug fliegt über das Mittelrheintal und wirft aus 450 Metern Höhe eine 1.000 Kilogramm schwere Bombe auf die Ludendorff-Brücke ab. Doch die Bombe zündet nicht und fällt in den Rhein. Dort wird sie erst 40 Jahre später geborgen. Heute steht sie im Friedensmuseum in Remagen. 
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Margret Noll erzählt, wie sie als Kind im Tunnel Schutz suchte

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Margret Noll erzählt von ihrer ständigen Angst vor Luftangriffen

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Ein Soldat wollte Margret Nolls Mutter vergewaltigen

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