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Los geht's

Kohle raus, Wald rein?

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Titel: Kohle raus, Wald rein - wie Rekultivierung geht

Mehr als die Landesflächen von Berlin und Hamburg zusammen wurden für den Braunkohletagebau in der Bundesrepublik abgebaggert:  vor allem im Rheinland, in Mittel- und Ostdeutschland - wie hier in der Lausitz.

Wie aus Tagebauen Äcker, Wälder und Naturrefugien neu entstehen, darum geht es in dieser Multimediareportage. Aber auch darum, wie die Natur von alleine wieder Fuß fasst.
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Blick zurück

... betreiben Menschen in der rheinischen Bucht Ackerbau auf fruchtbarem Lössboden.

Dieser wird am Rand der Tagebaugrube als erstes abgetragen.
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... vieler Bewohner verschwindet mit den Lössböden. Mehr als 160 Dörfer, Ortsteile oder Gehöfte auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik wurden seit den 20er Jahren für Braunkohletagebaue abgebaggert, mehr als 100 000 Menschen umgesiedelt. Einigen Tausend steht das noch bevor.

Politisch ist die Nutzung der klimaschädlichen Braunkohle umstritten.

Ob sie es wert ist, die Heimat zu opfern? Daran haben viele  Betroffene große Zweifel.
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... winterkahle Bäume in einem stillen See in Brühl südwestlich von Köln spiegeln, stand im Jahr 1905 ein Braunkohlekraftwerk.
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So dürfen die Gruben nicht bleiben

Worum es bei der Rekultivierung geht, erläutert der Biologe Ulf Dschworschak.

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... wie hier die Grube Garzweiler zwischen Köln und Mönchengladbach, müssen nach dem Tagebau wieder rekultiviert werden.

Von den meisten Tagebaugruben in Deutschland ist nichts mehr zu sehen. Auf 1200 Quadratkilometer - einer Fläche, so groß wie die der Stadt Rom - wurden neue Landschaften mit Forsten, Äckern und künstlichen Seen  geschaffen.

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...außer der Braunkohle. Die landet im Kraftwerk. Abraum wird an anderen Stellen der Grube zum Auffüllen genutzt.

Besonders kostbar ist die natürliche Bodendecke. Den Menschen im rheinischen Braunkohlerevier sichert sie seit Jahrtausenden die Nahrungsgrundlage.
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Video (Länge  1 Min., 44 Sek.) mit Erläuterungen von Ulf Dworschak

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...wird der fruchtbare Lössboden im rheinischen Braunkohlerevier über viele Kilometer einmal quer durch die Grube befördert: von der Abbauseite direkt auf die Rekultivierungsflächen.


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... wird in Bergbaufolgelandschaften im Rheinland auf einer Mischung aus Löss und Schotter gepflanzt. Auch ihn liefern Bagger und Bänder direkt von der Abbaukante.

Dieser "Forstkies" ist locker, luftig und lässt Wasser gut an die Wurzeln heran.

Darauf wachsen die Bäume der neuen Laubmischwälder gut.
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...künstliche Heide sind bei der Rekultivierung im Rheinland fest eingeplant und werden eigens angelegt.

In ost- und mitteldeutschen Braunkohlerevieren sind insgesamt 120 Quadratkilometer Naturschutzgebiete geplant – eine Fläche so groß wie das Stadtgebiet von Ulm.
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Ulf Dworschak, Forschungsstelle Rekultivierung

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... der Region stellt sich im Rheinland über Jahrzehnte wieder ein. Dort wird schon seit beinahe 100 Jahren systematisch rekultiviert.

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Natur schafft es auch alleine

... beobachten Forscher seit dem Jahr 2000 auf einer besonderen Fläche im Rekultivierungsland des Tagebaus Welzow Süd in der Lausitz.

Hier gilt für Menschen ausdrücklich: Nicht eingreifen, nichts anpflanzen, säen oder pflegen. Statt dessen: nur beobachten (und messen und Proben nehmen).
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...hatten Baggerfahrer im Spätsommer 2005 auf einer wasserdichten Tonschicht aufgeschüttet. "Hühnerwasser" heißt das Gelände, nach dem Namen eines Baches, der hier floss, bevor der Tagebau kam.

Nach wenigen Tagen hinterließen Wolkenbrüche schon einen See.

Ansonsten war es eine Sandfläche wie nach der letzten Eiszeit.

Doch das blieb nicht lange so. Die ersten Pflanzensamen wehten mit dem Wind herbei und schlugen Wurzeln.
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... war im ersten Frühjahr das kanadische Berufkraut. Doch die Pionierpflanze wurde schon bald von anderen Arten zurückgedrängt.
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...Gehölze auf der Fläche. Sie bilden nach zehn Jahren schon kleine Haine.

Doch auch sie werden sich nicht dauerhaft behaupten.
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...Waldvegetation der Region sind Kiefern.

Sie werden hier wahrscheinlich demnächst  Mischwald mit Eichen bilden.
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....tummeln sich heute ganz selbstverständlich im Landschaftsobservatorium: Spinnen, Schnecken,Mäuse, Kaninchen, Insekten wie Schmetterlinge, Käfer, Ameisen und Gottesanbeterinnen.

Auch vor zehn Jahren, als hier noch eine Sandfläche war, fanden sich schon in den ersten Wochen Tiere ein.
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... waren die ersten Tiere zu sehen. Sie lebten im Boden.

Fadenwürmer...
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...tauchten auf, als die Fläche frisch aufgeschüttet war.

Als Futter fanden sie Algen und Bakterien vor, die der Wind schon hergeweht hatte.



 


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... 2005 in den öden Sandboden gelangt? Das erläutert Dr. Karin Hohberg.

Sie ist Bodenzoologin am Senckenberg-Museum in Görlitz.

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Vegetation wandelt sich

... schneller als Biologen und Ökologen es erwartet haben. Verschiedene Lebensräume entwickeln sich ganz von selbst.
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Weil sehr plötzlich ein sehr starkes Gewitter hereinbrach, fand das Interview im Auto statt.

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... die Erkenntnisse aus dem Landschaftsobservatorium haben, erläutert Dr. Werner Gerwin.

Er ist Landschaftsökologe an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg.

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Wer mehr erfahren möchte...

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Kapitel 1 Titel: Kohle raus, Wald rein - wie Rekultivierung geht

Tagebaulanschaft Welzow-Süd bei Spremberg

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